Die amerikanische Ausgabe des Buches „Design – 100 Prinzipien für erfolgreiche Gestaltung“ erschien 2003 unter dem Titel „Universal Principles of Design“. Das Buch von William Lidwell, Kristina Holden und Jil Butler ist übersichtlich gestaltet und enthält präzise Erklärungen der wichtigsten Designkonzepte. Es gilt als eines der umfassendsten Referenzwerke für Designer. Die 100 aufgeführten Prinzipien sind mit Beispielen illustriert und erklärt. Sie werden einleitend in fünf Kategorien gegliedert:

Der Methoden-Matrix liegen vier Quellen zugrunde:

Q1: Methoden-Framework: Hugentobler, Jonas, Rahe

Q2: design methods: John Chris Jones, second edition, 1992, (1970)

Q3: IDEO method cards: IDEO, www.ideo.com

Q4: Design-100 Prinzipien für erfolgreiche Gestaltung: Lidwell, Holden, Butler ,2003


Die Methoden-Matrix ist die Basis für das spätere Methoden-Tool. Jeder Methode wurden weiter Informationen – Name, Quelle, Ablauf, Zielsetzung etc. – in 16 Rubriken beigefügt. Anbei eine Zuordnung der Methoden und deren Quellen.

Wie einleitend beschrieben, stellt John C. Jones fest, daß es keine allgemein gültige Art und Weise geben kann, die vorschreibt, wie man Designmethoden auszuwählen und anzuwenden hat. Dies gilt vor allem deshalb, weil niemand weiß, welche Anfragen und Problemstellungen zukünftig auftreten werden.

Ziel meine Arbeit ist daher, nicht ein neues Modell für einen Designprozess zu entwickeln, sondern die bestehenden Informationen zu sammeln, sie zu gliedern um eigene Beiträge zu erweitern und daraus ein „Methoden-Tool“ für Designmethoden zu entwickeln.

excel tabelle designmethods

Meine Matrix stellt eine Sammlung und Überlagerung von Designmethoden der vier bereits beschriebenen Quellen dar. Die darin vorkommenden Rubriken werden um einige selbstrecherchierte Methoden (insbesondere im Bereich Kreativmethoden) sowie um eigene Rubriken erweitert, diese mit recherchierten Einträgen gefüllt. Diese Datensätze stehen dem späteren Tool in Form einer Excel-Datei zur Verfügung und können so implementiert werden.

Das Tool beinhaltet drei unterschiedliche Typen von Datensätzen:

  1. Methode: Die Datensätze, die die Methoden in den dazugehörigen diversen Rubriken beschreiben
  2. Personen: Eine tiefergehende Informationsebene für die Rubrik der genannten Personen, die bibliographische Daten beinhaltet, und somit Kontextinformation geben kann
  3. Literatur: Eine weiterführende Informationsebene für die Rubrik der verwendeten Literatur, die im wissenschaftlichen Sinne die Darlegung der Quellen darstellt

Aus der Komplexität des Begriffs Design, seiner Interdisziplinarität und der umfassenden Datenmenge ergeben sich für ein Tool, das Designer helfen soll, geeignete Designmethoden zu recherchieren und zu selektieren, primär folgende Anforderungen:

  • Die Bedienbarkeit muß trotz der großen Datenmenge erfüllt werden.
  • Zusammenhänge sollten im Idealfall auf verschiedene Arten darstellbar sein.
  • Unterschiedliche Informationstiefen müssen gegliedert und verknüpft werden.
  • Es muß verschiede Selektion und Kategorisierungen zulassen.
  • Es muß erweiterbar sein.
  • Die Entwicklung und Ausgestaltung muß auf Erkenntnisse, die mittels Designmethoden und Gestaltungsprinzipien gewonnen wurden basieren, da es sich sonst selbst ad absurdum führt.

„MedioVis“ ist ein Forschungsprojekt und Datenvisualisierungs-Tool, das von Prof. Dr. Harald Reiterer an der Universität Konstanz geleitet wird. Studenten, Doktoranden und Mitarbeiter der AG MCI) des Fachbereichs Informatik / Informationswissenschaften entwickeln das Datenvisualisierungs-Tool „MedioVis“. Das Suchsystem wird unter anderem für die Mediothek der Universität Konstanz und deren Datenbestände angewendet, und erlaubt dort, bibliographische Daten des Medienbestandes zu recherchieren und bietet gleichzeitig unterschiedliche Sichtweisen der Ergebnisse an.

„Ziel der Forschungsarbeit ist es dabei, neue Maßstäbe im Bereich Benutzerfreundlichkeit und Benutzerzufriedenheit bei der Suche in Bibliotheken zu setzen. Am Ende des Projekts soll eine MedioVis-Version kostenlos für alle Benutzer und andere Bibliotheken bereitgestellt werden.“

(Website, MedioVis, Bibliothek der Universität Konstanz, 2006)(71)

Das Gebiet „Designmethodik“ ist aufgrund seiner trans- und interdisziplinären Thematik und Kontexte komplex.

In meiner Thesis ging es mir nicht darum, eine eigene Designmethode zu kreieren, sondern einen Einblick in ein erweitertes Designverständnis zu geben und einen Überblick über die Vielzahl, der bereits existierenden „Designmethoden“ zu schaffen.

Mir war es wichtig, neben der theoretischen Behandlung des Themas, auch ein praktische Anwendung in Form eines „Methoden-Tools“ zu finden. Dies ist mir in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Mensch-Computer-Interaktion (AG MCI) der Universität Konstanz gelungen.

Meine Datenbank und ihre Implementierung in das „MedioVis“ der AG MCI sind die Basis für mein Methoden-Tool. Mein „Tool“ stellt für mich die aussichtsreiche Grundlage für weitere vielversprechende Projekte dar.